In der „Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e.V.“ finden sich seit ihrer Gründung im Jahre 1884 an brandenburgischer Geschichte Interessierte zusammen. Theodor Fontanes „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ (Band 1 bis 4 erschienen 1862–1882) hatten den Gründern als Anstoß und Vorbild gedient. 1895 wurde der Dichter das bis heute bekannteste Ehrenmitglied der Vereinigung.
Die Erkundung Brandenburgs durch Wanderungen, Studienfahrten, Führungen und Besichtigungen nimmt noch heute einen wichtigen Platz im Vereinsleben ein.
Es ruht auf drei Säulen:
- Neben den Veranstaltungen mit dem umfangreichen Exkursionsprogramm stehen die
- Veröffentlichungen, mit denen auch die wissenschaftliche Forschung gefördert und deren Ergebnisse verbreitet werden.
- Als dritten Bereich unterhält die Vereinigung umfangreiche Sammlungen (Bibliothek und Archiv), die Fachleuten ebenso wie näher interessierten Besuchern historischer Stätten zahlreiche Informationsquellen bieten.
Traditionell versteht sich die Vereinigung als Mittlerin zwischen interessierten Laien und Wissenschaftlern. Sie zu beiderseitigem Nutzen zusammenzuführen und gegenseitige Kontakte zu ermöglichen ist eines ihrer Anliegen. Allen Interessierten die Beschäftigung mit der brandenburgischen Landesgeschichte zu erleichtern, sie zu beraten und zu unterstützen und die Verbreitung von Kenntnissen zu fördern ist ihr satzungsgemäßer Zweck (Satzung).
Der 1884 von den Gründern gewählte Name der Vereinigung beschränkt das Interessengebiet nur scheinbar auf die „Mark“ im engeren Sinne. Er ist vielmehr als territorialgeschichtlicher Ausgangspunkt für die später gewachsene Kernregion zu verstehen und wird auch wegen seiner breiten, überregionalen Bekanntheit beibehalten. Historisch nicht zur „Mark“ Brandenburg zählende Gebiete, die jedoch zur Provinz Brandenburg gehörten oder Teil des heutigen Landes Brandenburg geworden sind, werden also in allen Aktivitäten der Vereinigung gleichberechtigt mit „märkischen“ betrachtet. Dies gilt nicht nur für die Niederlausitz, die bis 1815 zum größeren Teil eine eigene Geschichte aufzuweisen hat, sondern auch für weitere Gebiete an den Rändern des heutigen Landes Brandenburg.
Durch die Berliner Mauer war das Vereinsleben jahrzehntelang auf West-Berlin beschränkt bzw. behindert. Über die Jahre der Trennung hinweg sind aber die persönlichen Kontakte unter den Mitgliedern und Freunden aufrechterhalten worden, nicht zuletzt über den im Ostteil Berlins wirkenden Nikolaikreis. Seit dem Fall der Mauer und der Wiedervereinigung kann die Landesgeschichtliche Vereinigung sich wieder ungehindert ihren Zielen zuwenden. Die über 600 Mitglieder wohnen heute nicht nur in Berlin und Brandenburg, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands und im Ausland.