Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte 75 (2024)
9 Aufsätze von Arnd Bauerkämper, Iris Berndt, Steffan Druschke, Hubertus Fischer, Michael Gockel, Matthias Hoffeins, Wolfgang Jansen, Heinrich Kaak, Micha von Perger, Grzegorz Podruczny, Sven Schultze
18 Buchbesprechungen
Neuerscheinungsbibliographie
4 Tätigkeitsberichte
Nachrufe auf Zbigniew Czarnuch, Dorothee Geßner, Peter P. Rohrlach
Vortrag: Dirk Schumann M.A. (Berlin).
Treffen: Donnerstag, 10. Oktober 2024, 19.00 Uhr im Kleinen Säulensaal der
Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, Berlin-Mitte
Mit wachem Blick für alles Vergangene, was die Mark interessant macht, berichtet Theodor
Fontane auch immer wieder über die historische Architektur der Mark Brandenburg und
verbindet ihre Bauten mit ganz konkreten Geschichten. Auf diese Weise schärfte er den Blick
für die gegenständlichen Geschichtszeugnisse der heimatlichen Region zu einem Zeitpunkt,
als der romantische Blick in die Vergangenheit durch konkrete Bestandsaufnahmen abgelöst
wurde wie Friedrich Adlers ersten Band der Mittelalterliche Backsteinbauwerke des
Preußischen Staates oder den Bemühungen um eine staatliche preußische Denkmalpflege, die
nun erste Früchte trugen und schließlich auch zu einem ersten Inventar der Kunstdenkmäler
führten.
Mit Blick auf ausgewählte mittelalterliche Bauten und Fontanes Überlieferungen dazu versucht der
Vortrag den Blick in eine Zeit zu werfen, in der auf ganz neue Weise Geschichten und Geschichte
zur anschaulichen Darstellung historischer Prozesse verdichtet wurden.
Vortrag: Prof. Dr. Hubertus Fischer (Berlin)
Treff:
Donnerstag, 12. Oktober 2023
19.00 Uhr
Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, Berlin-Mitte
Heimat entsteht, wo sie vermisst wird. Der Vortrag geht diesem vergessenen Ursprung der
„Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ nach und zeigt, dass sie sich gewandelter
Welterfahrung verdanken. Die „Wanderungen“ wandern entgegen landläufiger Vorstellung bis
an Fontanes Lebensende mit und können heute zu einem Medium der Beheimatung werden.
Vortrag: Klaus-Peter Möller (Potsdam)
Treffen:
19.00 Uhr im Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, Berlin-Mitte.
Der durch seine Veröffentlichungen zu Fontane bekannte, im Theodor-Fontane-Archiv
(Universität Potsdam) tätige Referent, gibt einen Rückblick auf Ausstellungen, Publikationen und
Veranstaltungen des Fontanejahres 2019. Und er versucht, die Perspektiven der Forschung zu
Fontane zu umreißen.
Vortrag: Prof. Dr. Roland Berbig (Berlin).
Treffen:
Donnerstag, 9. Februar 2023
19.00 Uhr im Berlin-Saal der Berliner Stadtbibliothek, Breite Straße 36, Berlin-Mitte.
Der Vortrag gibt einen kleinen Überblick zu Günter de Bruyns Jahrzehnte währender Beziehung
zu Theodor Fontane. In ihr spiegeln sich die gewünschte Nähe ebenso wie die literarischen
Folgen, die sich dabei ergaben. Die Bezugnahmen waren vielfältig, sie haben zu einer ganzen
Reihe von Veröffentlichungen geführt – selbst die Ehrendoktorwürde, die ihm die Humboldt-
Universität verlieh, hatte mit Fontane zu tun und war willkommener Anlass, sich zum ‚alten
Fontane‘ zu äußern.
Ein Akzent indes wird auf die von de Bruyn zusammengestellte Anthologie
der ‚schönsten Wanderungstexte‘ seines großen Vorgängers gelegt. Hier verknüpfte sich die
literarische mit der philologischen Neigung, die de Bruyn als ausgebildeter Bibliothekar zu
schätzen und zu nutzen wusste. Dass er bei diesem Auftrag als Herausgeber unter der Hand
sogar einen editionsgeschichtlich folgenreichen Weg einschlug, verdient Aufmerksamkeit und
Wertschätzung.
Führung: Mathias Schebera
Treffen: 11.00 Uhr, U-Bhf Schwarzkopffstraße (U6), Ausgang Richtung Norden (Wöhlertstraße).
Anmeldung nicht erforderlich!
Auf dem Besuchsprogramm stehen die Fontanegedenkstätte (nur von Montag bis Freitag
geöffnet) und anschließend u.a. die Gräfin Lichtenau, Herr Lorenz Adlon , das Café Bauer, Herr
Cloppenburg, aber auch Herr Georg Patzenhofer, Herr Peter Cornelius, Herr Peter Hacks, Herr
Arno Mohr und auch Herr Peter Dussmann, dazu die größte Armenbegräbnisstätte in Berlin.
Ortsspaziergang mit Besichtigung von Kirche und Heimatmuseum, Dauer ca. 2,5 Stunden
Führung: Ingrid Zache (Hohen Neuendorf)
Treffen: 10.30 Uhr, Bahnhof Groß Kreutz
Anreise: RE 1 Richtung Brandenburg Hbf (60 Min. Takt!), u.a. ab Ostkreuz 9.24 Uhr, Alexanderplatz 9.33, Friedrichstr. 9:37 Uhr, Hauptbhf. 9.41, Zoo 9.47, Potsdam 10.08, an Groß Kreutz 10.27 Uhr; mit PKW: Groß Kreutz liegt an der B 1 zwischen Werder und Brandenburg; ferner westlicher Berliner Ring (BAB 10) Ausfahrt Groß Kreutz.
Anmeldungen erbeten bei Ingrid Zache, E-Mail (bevorzugt): ingrid-zache@web.de oder Tel. (03303) 40 86 96 (AB).
Mit Fontane kann Groß Kreutz touristisch nicht glänzen, denn dieser war nicht dort, aber bislang erstaunlicherweise auch keine Mitglieder der Landesgeschichtlichen Vereinigung bei ihren Besichtigungen und Wanderungen, lediglich Ein- oder Aussteigen am Bahnhof Groß Kreutz sind belegt. In diesem Sinne ist der Besuch im August eine Premiere und bietet vielfältige Ortsgeschichte. Die herausragende Merkwürdigkeit ist, dass das um 1766 errichtete märkische Herrenhaus als Kopie in Berlin-Dahlem, Garystr. 32, existiert. Besucher dürften mehr vom Besuch in Groß Kreutz haben, wenn sie sich zuvor die Replik anschauen. Eine weitere Merkwürdigkeit, die immer für Nachfragen von Besuchern sorgt, ist auf dem alten Friedhof die Grabstätte des 1975 verstorben Wolfgang Gans Edler Herr zu Putlitz, lt. SPIEGEL vom 22.09.1975 „der letzter Junker der DDR“. Gut, Kirche und die Häuser des Dorfensembles haben durch offenbar glückliche Umstände eine Harmonie erhalten und bewahrt. So führt die wichtige Fernverkehrsstraße F 1/B 1 nicht durch das historische Straßendorf, sondern tangiert es südlich. Und das historische Panorama war als Filmkulisse schon 1930 für den Film „Frühlingserwachen“ und auch für die DEFA-Verfilmung von Fontanes „Effie Briest“ bestens geeignet. – 1998 gründete sich in Groß Kreutz die Chronistenvereinigung Potsdam-Mittelmark e. V., die erste dieser Art im Land Brandenburg. Vertreter dieser Vereinigung werden uns begleiten und von ihrer Arbeit berichten.
Führung: Andreas Kalesse, Stadtkonservator der Landeshauptstadt Potsdam a. D.
Treffen: 16.00 Uhr vor der Dorfkirche, Glienicker Dorfstraße 12, 14476 Potsdam.
ÖPNV: Nur Bus 638 von Rathaus Spandau aus, Haltestelle Kirche Groß Glienicke.
Anmeldungen: Gerhard Weiduschat, E-Mail g.weiduschat@gmail.com (bevorzugt) oder Tel. (030) 413 82 19 (nur AB).
Die Dorfkirche ist durch die Wanderungen Theodor Fontanes durch das Havelland weithin bekannt geworden. Die Kirche war vor allem Patronatskirche der Familie von Ribbeck, osthavelländischer Zweig. Sie ist ein Saalbau um 1250 aus behauenen Feldsteinen errichtet, der im 17. Jhd. baulich stark verändert wurde. Die Kirche wurde schon seit einiger Zeit restauriert, aber erst seit 2003 unter ständiger Mitwirkung der Unteren Denkmalschutzbehörde Potsdams und hat ihr Gesicht stark verändert: Innen wie außen erscheint sie jetzt wieder teilweise in ihrem ursprünglichen Erscheinungsbild, teilweise im Bild des Spätmittelalters sowie im Bild der Spätrenaissance bis hin zum Frühbarock. Änderungen des 19 Jhds. werden ebenfalls erläutert. Es werden die überwiegend privat finanzierten Restaurierungsergebnisse erklärt.